Gott bewahrt nicht
Der liebende und der liebe Gott
wäre nicht dieselbe Person
Den einen spür ich Tag für Tag,
der andre ist ne Illusion
Der feste Grund, der unser Leben nährt
Gerät ins Wanken, wenn Schlimmes widerfährt
Wir meinen der da oben pennt
Wenn ein Kind verstirbt,
das traute Heim niederbrennt
Ein Freund verunglückt,
die große Liebe versiegt
Wenn der Dachziegel direkt auf mich fliegt
„Mit dem Herrn an meiner Seite geht nichts schief“
Mein Gott, warum sind wir so naiv?
Gott bewahrt nicht, Gott beschützt nicht
Lässt dem Schicksal seinen Lauf
Doch er begleitet, unermüdlich
Hilft uns immer wieder auf
Muss seine Wege nicht verstehn
Vertraue ihn im Dunkeln zu sehn
Wer legt fest, was ein guter Tag ist?
Wer hat den Apparat geeicht, der Elend misst?
Den Funken Hoffnung, den Strohhalm am Schafott
Den will ich finden, denn das ist für mich Gott
Kann mit ihm hadern, kann ihn anschrein
Er hält das aus – so soll es wohl sein
Gott bewahrt nicht, Gott beschützt nicht
Lässt dem Schicksal seinen Lauf
Doch er begleitet, unermüdlich
Hilft uns immer wieder auf
Gott bewahrt nicht, Gott beschützt nicht
Lässt dem Schicksal seinen Lauf
Doch er begleitet, unermüdlich
Hilft uns immer wieder auf
M. Peterek
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Gott bewahrt nicht
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